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Mittwoch
09.03.2011

Die beiden SRF-Dokumentarfilme «Tod nach Plan» und «Dein Schmerz ist auch mein Schmerz» lösten kürzlich eine heftige Debatte aus, wie und ob überhaupt Selbstmorde von den Medien thematisiert werden dürfen. «DOK»-Redaktionsleiter Christoph Müller erklärte dem Klein Report, warum die Redaktion sich für den Suizidschwerpunkt entschieden habe. «Das Thema steht in verschiedenen Kantonen und auch beim Bund auf der politischen Agenda», so Müller. Fragen wie «In welchem Ausmass und bei welchen Diagnosen soll der begleitete Freitod erlaubt werden?» und «Was kann man in der Prävention tun?» würden intensiv diskutiert.

Vom grossen Publikumsecho auf die beiden Suiziddokumentationen sei er «nicht wirklich» überrascht worden. «Das Thema beinhaltet ja immer noch viele Tabus, ist sehr emotional und bewegend», sagte der Redaktionsleiter. «Die Reaktionen waren überwiegend positiv. In den verschiedenen Foren und Blogs sowie in den E-Mails an uns waren 77 Prozent der Reaktionen positiv», so Müller. Nur eine verschwindend kleine Minderheit habe die Ausstrahlung als nicht korrekt empfunden. Auch die Fernsehkritiken, die nach den Ausstrahlungen erschienen, seien ausschliesslich positiv gewesen. «Kritisiert wurde der Film `Tod nach Plan` vor allem von Leuten wie Pfarrer Sieber; dies interessanterweise, bevor sie ihn gesehen hatten», erklärte Müller gegenüber dem Klein Report.

Dies wohl nicht zuletzt, weil im Film besonders schockierende Bilder fehlten - ein bewusster  Entscheid der «DOK»-Redaktion. «Wir haben darauf verzichtet, Andre Rieder im Film `Tod nach Plan` zu Exit zu begleiten», so Müller.