Anlässlich der Fusion von Publimedia und web2com hat der Klein Report bei Mediaagenturen und Verlagen nachgefragt, was sie von diesem Zusammenschluss halten. Peter Leutenegger, designierter Geschäftsführer bei bsw leading swiss agencies, meinte gegenüber dem Klein Report am Montag, es sei nichts Neues, dass sich die Publigroupe wie eine Mediaagentur im Markt aufstellen wolle: «Die Publigroupe hat das ja schon mehrere Male probiert - und das ist nun eben ein weiterer Versuch, gegen die professionellen Anbieter anzutreten», sagte er. Er nehme diese Ankündigung gelassen, da vor allem die Qualität der Arbeit der einzelnen Anbieter entscheiden würde. «Es ist nicht vorstellbar, dass die Publimedia hier bessere Arbeit leisten wird.»
Dass die neue Publimedia in direkte Konkurrenz zu den Mediaagenturen tritt, hält Leutenegger hingegen für «schon etwas erstaunlich»: «Normalerweise greift man seine Partner ja nicht frontal an - aber auch nicht von hinten», sagte er. «Bis jetzt waren und sind doch die Mediaagenturen die wichtigsten Partner der Publimedia. Nur ist es eben so, dass die Publimedia neue Geschäftsfelder erschliessen oder versuchen muss, die bestehenden auszubauen. Und da gibt es relativ wenig Möglichkeiten.» Dass die Publimedia mit der Expansion im Schweizer Markt anderen Marktteilnehmern auf die Füsse treten müsse, könne er deshalb nachvollziehen.
Marcel Tappeiner, Verlagsleiter des «Tages-Anzeigers» und des «Tagblatts der Stadt Zürich», sieht mit der Fusion keine Änderungen auf sich zukommen: «Die Publigroupe hat gegenüber Tamedia bekräftigt, dass sie nicht in Konkurrenz zu Mediaagenturen treten will. Wie sich die Publigroupe im Markt aufstellen will, ist alleine deren Entscheidung.»
Für die Tamedia würden sich durch die Fusion keine direkten Konsequenzen ergeben. «Wir arbeiten als eigenvermarktetes Medienhaus gleichermassen mit Mediaagenturen, Publicitas und allen anderen Vermittlern zusammen. Der Kunde entscheidet selbst, welcher Buchungskanal für ihn der beste ist», so Tappeiner am Montag gegenüber dem Klein Report.