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Sonntag
03.06.2007

Der niederländische Gesundheitsminister Ab Klink sagte auf die Enthüllung der falschen «Lisa» in der Organspende-Show: «Die Art und Weise, wie BNN die Aufmerksamkeit auf den Mangel von Spenderorganen gelenkt hat, ist unziemlich.» Er begrüsste aber, dass das Thema Organspende nun diskutiert werde. Die vom öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal BNN ausgestrahlte Show entpuppte sich als Inszenierung mit einer Schauspielerin als angeblich todkranker Nierenspenderin.

«Ich glaube nicht, dass die Show zur Lösung des Problems beiträgt», meinte Joop Atsma von der konservativen Regierungspartei CDA. Der Politiker kritisierte ebenfalls die Vorgehensweise von BNN. Er sei erleichtert, dass die Show lediglich ein Werbegag gewesen sei und bezeichnete sie als «geschmackloses Programm». Dennoch hoffe er, dass die Sendung ihr Ziel erreiche, die Zahl der Organspender zu erhöhen.

«Wir werden hier keine Niere vergeben, das geht selbst uns zu weit», erklärte Patrick Lodiers, Moderator beim TV-Sender BNN, am Freitagabend feinfühlig. Die als todkranke «Lisa» präsentierte Frau war eine Schauspielerin. Die drei Fernsehkandidaten hingegen warten auf eine Spenderniere. Sie seien informiert gewesen, dass in der Sendung nicht wirklich Organe vergeben werden sollten, so Lodiers. «Wir wollten Aufmerksamkeit auf ihre Leben und ihre Probleme lenken.» Die Enthüllung hatte der Moderator in jenem Moment gemacht, in dem sich «Lisa» zur Spende ihrer Niere für einen der drei Kandidaten entschieden hatte.

Die Organspende-Show schauten am Freitagabend 1,2 Millionen Menschen. Es sei die zweitbeste
Einschaltquote in den Niederlanden gewesen, haben niederländische Medien am Samstag geschrieben.