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Montag
10.11.2003

Mit einer Razzia ist die Polizei in Deutschland am Montag gegen professionelle Software-Fälscher vorgegangen. Sechs Verdächtige wurden in Haft genommen, mindestens drei weitere vorläufig festgenommen, berichteten die beteiligten Ermittlungsbehörden. Die mutmasslichen Software-Piraten stehen unter dem Verdacht des gewerbsmässigen Betrugs und des Verstosses gegen das Urheber- und Markenrecht. Sie sollen vor allem dem US-Konzern Microsoft Schäden in Millionenhöhe zugefügt haben. Schwerpunkt der Razzia war gemäss dem Bundeskriminalamt das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im oberschwäbischen Wilhelmsdorf wurde der 32 Jahre alte Geschäftsführer einer Computer-Firma in Haft genommen.

Die Beschuldigten sollen Raubkopien hergestellt und gehandelt, aber auch Original-Software-Pakete geteilt und mit Microsoft-Sicherheitsmerkmalen versehen haben. Billige Schüler- und Studentenversionen der Software seien zudem in weitaus teurere Vollversionen verfälscht worden. Das BKA bezifferte den bislang errechneten Schaden auf rund 16 Millionen Euro (rund 24,6 Mio. Franken). Die tatsächliche Schadenssumme dürfte aber weit höher liegen, hiess es in Wiesbaden. Besonderes Ziel der Ermittlungen sei es, die illegalen Gewinne der Täter abzuschöpfen. Die hauptgeschädigte Firma Microsoft begrüsste die Polizeiaktion.