Im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag die Konzernzentrale in Bonn durchsucht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, seit dem Morgen gebe es «Ermittlungsmassnahmen» bei der Telekom. Die Behörde habe das Verfahren bereits im Lauf der Woche eingeleitet. Einem Medienbericht zufolge ermitteln die Fahnder konkret gegen Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und den ehemaligen Chefkontrolleur Klaus Zumwinkel.
Die Telekom hatte am Wochenende eingeräumt, dass Telefonverbindungsdaten der eigenen Führungsspitze im grossen Stil ausgewertet wurden. Ziel war es herauszufinden, wann und wie lange Verwaltungsräte und Manager mit Journalisten telefoniert hatten. So wollte die Telekom eruieren, wer die Medien mit internen Informationen versorgte.
Ebenfalls am Donnerstag wurde bekannt, dass die Deutsche Telekom bereits früher - angeblich bis zurück im Jahr 2000 - Medienschaffende ausspioniert habe. In die Redaktion der Zeitschrift «Capital» habe sie gar nach guter alter KGB-CIA-Manier einen «Maulwurf» eingeschleust. Auch die «Financial Times Deutschland» sei auf dem Suchradar der Hobby-Schlapphüte gewesen, die unter anderem mit versteckten Kameras gearbeitet hätten. - Mehr dazu: Ex-Chef der Deutschen Telekom wegen Bespitzelung belastet
Donnerstag
29.05.2008