Content:

Freitag
23.09.2011

Raymond Loretan(CVP) ist am Donnerstag von der Delegiertenversammlung der SRG erst im dritten Wahlgang zum neuen Präsidenten der SRG gewählt worden. Sein Widersacher Viktor Baumeler unterlag knapp mit 19 Stimmen. Der 56-jährige Loretan wird sein Amt am 1. Januar vom bisherigen Amtsinhaber Jean-Bernard Münch übernehmen, wie die SRG am Donnerstagabend mitteilte. 

Neu in den Verwaltungsrat des öffentlich-rechtlichen Senders ist auch die Werberin Regula Fecker gewählt worden. «Lucy Küng, bisheriges Mitglied des VR, wurde für eine weitere Periode im Amt bestätigt», heisst es weiter.

Raymond Loretan war Generalsekretär der CVP. Damit ist das SRG-Präsidium wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation unter Medienministerin Doris Leuthard fest in CVP-Hand. Von 1997 bis 2002 war Loretan Botschafter der Eidgenossenschaft in Singapur und von 2002 bis 2007 Generalkonsul im Botschaftsrang in New York, wie die SRG mitteilte.

Der neue SRG-Präsident ist Partner des Beratungsbüros Fasel Balet Loretan in Genf und vertritt verschiedene Unternehmen und Stiftungen in unterschiedlichen Funktionen und Mandaten. Er ist zudem Mitglied verschiedener Verwaltungsräte, unter anderen der Klinikgruppe Genolier.

«Präsident der SRG, eines Pfeilers des Service public unseres Landes, zu sein, ist eine Ehre, aber auch eine grosse Verantwortung, vor allem in einer Zeit, in der diese Institution vor zukunftsweisenden Entscheiden steht», erklärte Loretan am Donnerstag. Er sehe sich als ein Vertreter des Service public, der in der Verwaltung, in der Politik und als Diplomat gedient hat und das Glück habe, diese Laufbahn mit privatwirtschaftlichen Erfahrungen anreichern zu dürfen.

Die SRG Deutschschweiz, die ihren eigenen Präsidenten Viktor Baumeler für das Amt nominiert hatte, sicherte Raymond Loretan die «volle Unterstützung in der Führung des Unternehmens und des Vereins in den kommenden anspruchsvollen Jahren» zu. Kurt Nüssli, Leiter der Geschäftsstelle, betonte aber vor allem, dass die Kandidatur Viktor Baumeler durchaus berechtigt gewesen sei: «Die SRG.D dankt ihm, dass er sich als Kandidat zur Verfügung gestellt und der Delegiertenversammlung damit eine echte Wahl ermöglicht hat», so Nüssli im Namen der SRG Deutschschweiz.

Der abtretende SRG-Präsident Jean-Bernard Münch zeigte sich derweil zufrieden, dass sich der Wunschkandidat des Verwaltungsrates an der Delegiertenversammlung durchgesetzt hat: «In einer Zeit des Umbruchs und der grossen Herausforderungen kann Raymond Loretan, der bilingue französisch- und deutschsprachig ist, den Verwaltungsrat dank seiner Erfahrungen und seiner schweizerischen und internationalen Sicht verstärken und den Dialog mit der Politik fördern», erklärte Münch. Bleibt zu hoffen, dass der Dialog nicht nur mit der CVP intensiv geführt werden wird.