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Mittwoch
17.01.2007

Die rassistische Schikanierung einer bekannten indischen Schauspielerin in der britischen TV-Show «Big Brother» hat eine Flutwelle von Beschwerden ausgelöst. Mehr als 10 000 Personen gaben ihrem Unmut Ausdruck und beschwerten sich beim Sender Channel 4. Inzwischen beschäftigt sich auch das britische Parlament in London mit dem Skandal, wie die Presse in London am Mittwoch berichtet.

In Anrufen und E-Mails bei der Fernsehaufsichtsbehörde Ofcom sowie bei dem TV-Sender forderten empörte Zuschauer, dass mehrere Insassen des «Big-Brother»-Containers sich entweder umgehend bei Bollywood-Star Shilpa Shetty entschuldigen oder wegen der rassistischen Beleidigungen auf die Strasse gesetzt werden. Ein Abgeordneter der regierenden Labour-Partei, der von aufgebrachten Zuschauern bedrängt wurde, forderte eine Untersuchung durch das Unterhaus. Es könne nicht angehen, dass Menschen öffentlich diffamierende Äusserungen wegen ihrer Herkunft hinnehmen müssten, erklärte der Abgeordnete Keith Vaz.

Mitbewohner des britischen TV-Containerhauses hatten zur 31-jährigen Schauspielerin vor einem Millionenpublikum gesagt, sie wolle doch am liebsten weiss sein. Zudem hatten sie ihr indisches Englisch nachgeäfft und sie als unsauber verunglimpft. Der Hauptsponsor von «Big Brother» droht nun dem Sender Channel 4 mit einer Vertragskündigung.