Italiens Staatsfernsehen RAI sucht einen Neubeginn. Der RAI-Aufsichtsrat verabschiedete am Wochenende einen dreijährigen Entwicklungsplan zur Sanierung der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt und zur Steigerung ihrer Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem privaten Rivalen Berlusconi. Ziel des Sanierungsplans sei es, dem zunehmenden Zuschauerschwund zu Gunsten von Mediaset Einhalt zu gebieten und die Werbeeinnahmen zu steigern. Dank einer scharfen Ausgabenbegrenzung will Generaldirektor Flavio Cattaneo zudem die Verschuldung des Konzerns bis 2005 auf 600 Millionen Euro drücken. Mediaset und RAI kontrollieren zusammen 90 Prozent des italienischen TV-Marktes. Die aggressive Konkurrenz des Berlusconi-Konzerns sowie die sinkende Qualität der angebotenen Programme führten in den letzten Monaten zu einem Rückgang bei den RAI-Einschaltquoten. Die oppositionelle Mitte-Links-Allianz schlägt Alarm. Cattaneos Sparpolitik drohe, das Programmangebot noch mehr zu verarmen, was einen weiteren Zuschauerrückgang bewirken und die Position des Staatssenders auf dem Werbemarkt noch weiter schwächen werde, beklagte sich der RAI-Experte Paolo Gentiloni.
Montag
16.06.2003