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Sonntag
06.04.2008

Das Radio ist ein relativ einfach zu betreibendes Medium mit einer weiten Ausstrahlung. Das Beispiel von Radio Okapi in Kongo-Kinshasa hat Furore gemacht. Der Film «Schockwellen» informiert über die Arbeit der Radiostation; er wurde kürzlich an der Uno in New York der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fondation Hirondelle in Lausanne hat das Radio-Projekt in Zusammenarbeit mit der Uno-Friedensmission Monuc in der Demokratischen Republik Kongo realisiert. Im Jahre 2002 begann die Station zu senden und die Bevölkerung mit sachlichem Journalismus über die Vorgänge im kriegsversehrten Land aufzuklären.

Mit welchen Widrigkeiten die Bevölkerung im Kongo auf dem Weg zum Frieden zu kämpfen hat, zeigt der Film «Schockwellen» eindrücklich: Nach Tausenden von Vergewaltigungen verbreitet sich Aids weiter. Die Krieger müssen entwaffnet, Familien wieder zusammengeführt, Kindersoldaten reintegriert werden. Dabei spiele das Radio eine tragende Rolle, erklärte Jean-Marie Etter von der Fondation Hirondelle bei der Vorstellung des Filmes in New York. Ohne Radio Okapi hätten die Wahlen im Jahr 2006 kaum durchgeführt werden können.

Der Chefredaktor der Station, Martin Sebujangwe, betonte, wie wichtig eine neutrale Berichterstattung sei. Das Radio dürfe nicht dazu missbraucht werden, aufrührerische Propaganda zu verbreiten. Die bis zu 56 Millionen Hörer, welche die Station mit 200 Beschäftigten erreicht, müssten sich auf die Fakten getreue Berichterstattung verlassen können. Die Schweiz unterstützt die Fondation Hirondelle mit rund zwei Millionen Franken jährlich und übernimmt damit rund 20 Prozent des Budgets der Stiftung. Sie unterhält ähnliche Radio-Projekte auch in Liberia, Nepal, Sierra Leone, dem Sudan und der Zentralafrikanischen Republik.