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Dienstag
24.08.2004

Zur Umgehung kubanischer Störsender haben die USA erstmals von einem Flugzeug aus ein regierungskritisches Radio- und Fernsehprogramm auf die kommunistische Karibikinsel gesendet. Ein Flugzeug der US-Nationalgarde habe Radio und TV Marti am Samstag erfolgreich mehrere Stunden lang ausgestrahlt, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums am Montag in Washington. Das Programm von Radio und TV Marti werde seit über 10 Jahren nach Kuba übertragen, aber immer wieder gestört.

Gruppen von Exilkubanern in den USA begrüssten die Übertragung mit Hilfe eines C-130-Frachtflugzeugs. TV Marti sei «unwiderlegbar eines der kritischsten Instrumente der US-Regierung, um zu einem demokratischen Wandel auf der Insel beizutragen», erklärte der Vorsitzende der grössten Exilantengruppe CANF, Joe Garcia. Die kubanische Regierung kritisiert die von der US-Regierung finanzierten Sendungen hingegen als «imperialistische Propaganda». Die Massnahme ist Teil eines 18-Mio.-Dollar-Programms, mit dem US-Präsident George W. Bush den Druck auf die kommunistische Regierung Kubas erhöhen will. Dazu zählt auch die Beschränkung der Dollar-Devisen, die Exilkubaner nach Kuba überweisen dürfen, sowie die Beschränkung der Besuche von Exilkubanern bei Verwandten von einmal jährlich auf einmal alle drei Jahre.