Mediapulse muss bei der Radio-Nutzungsforschung sparen. Nun hat sich die Organisation für eine Verschlankung der bisherigen Panel-Methode entschieden. Die Datenqualität wird leiden.
Mit einem Richtungsentscheid hat sich der Mediapulse-Verwaltungsrat dafür entschieden, die Radionutzung auch unter dem künftigen Spardruck mit einem rotierenden Panel zu messen. Damit soll die seit 25 Jahren betriebene Methode in schlankerer Form weitergeführt werden.
Nötig wird die Verschlankungskur, weil die Verträge für das aktuelle Messsystem Ende 2027 auslaufen und die Radiobranche in Zukunft deutlich weniger Geld für die Nutzungsforschung lockermachen will.
Insgesamt elf Varianten hat Mediapulse der Radiobranche für das zukünftige Methodendesign vorgeschlagen. Die Branchenvertreter einigten sich auf eine Shortlist mit zwei Optionen: entweder ein Systemwechsel hin zu einer Befragung oder aber die Fortführung der bisherigen «technischen Messung», aber mit einem verkleinerten Panel.
Ein Panel ist eine Gruppe von Personen oder Haushalten, die sich bereit erklärt haben, regelmässig an Studien zur Mediennutzung teilzunehmen. Dabei kommen die Mess-Uhren zum Einsatz.
An dieser Panel-Methode will der Verwaltungsrat also festalten. «Der Entscheid ermöglicht Planungssicherheit, wahrt die Anschlussfähigkeit an internationale Standards und schafft die Grundlage für innovative Forschungsansätze», wird CEO Tanja Hackenbruch in einer Mitteilung zitiert.
Im Vergleich zu heute sei allerdings auch mit «Einschränkungen bezüglich Aktualität und Funktionalität der Nutzungsdaten» zu rechnen, warnt Hackenbruch.