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Mittwoch
01.09.2004

«Das Jahrzehnt des Formatradios ist am Auslaufen», lautete die Kernaussage einer Diskussionsrunde zum Thema Radiowerbung am RadioDay vom Mittwoch in Zürich. Der Satz stammt von Klaus Schunk, Geschäftsführer und Programmdirektor des süddeutschen Radios Regenbogen, das stark in den Raum Basel bis Aargau sendet und in der Schweiz auch aktiv Werbung akquiriert. Euro-RSCG-Chef Frank Bodin, Werbe-Tausendsassa Reinhold Weber und Radio-Zürisee-Programmleiter Christoph Romer wehrten sich zwar nicht gegen diese Aussage, doch auf der Suche nach neuen Ideen begann rasch ein seltsames Schwarzpeterspiel. «Radio ist ein wunderbares Medium …», deklamierte etwa Bodin, und Weber ergänzte ihn mit den Worten: «... aber es wird miserabel gemacht, weil die Kommerzmenschen dominieren.» Romer konterte mit der Feststellung, er würde gerne ein attraktiveres Programm machen, doch es seien ja die Werber, die mit ihrer Forderung nach Zahlen und Quoten zu dem Formatradio-Einheitssound beigetragen hätten, den offensichtlich die grosse Menge der Hörerinnen und Hörer will. «Die Hörer können nicht wissen, was sie wollen, weil man ihnen gutes Radio noch gar nicht angeboten hat», klagte wiederum Bodin, worauf sich das Karussell von Wünschen und Forderungen ein weiteres Mal drehte. Letztlich blieb die Runde unergiebig, aber Romer hatte das prägnante Schlusswort: «Immerhin ist Radio ein Medium, das 2,1 Millionen Hörerinnen und Hörer täglich konsumieren - so schlecht kanns also nicht sein.»