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Donnerstag
03.02.2005

Radio-Zürisee-Geschäftsführer Christoph Romer würde es nicht einfallen, Schweizer Musiker zu boykottieren, im Gegenteil: «Einheimische Musikproduktionen sind beim Schweizer Publikum äusserst beliebt, daher bilden sie einen gewichtigen Schwerpunkt im Musikprogramm von Radio Zürisee», antwortet Romer am Donnerstag auf einen Bericht von «20 Minuten» des Vortags. Darin hatte sich der ehemalige «MusicStar»-Finalist Piero Esteriore darüber beklagt, dass er von den Schweizer Radiostationen boykottiert werde. «Radio Zürisee zeigt sich erstaunt über dieses Resultat, da Piero mit seinem aktuellen Titel Mammamia seit Oktober 2004 nicht weniger als 37 Airplays auf Radio Zürisee hatte», schreibt Romer in einer Medienmitteilung und ergänzt gegenüber dem Klein Report, dass dies «ein schöner Schnitt» sei.

Das Musikprogramm von Radio Zürisee bestehe zu 10% aus Schweizer Musikproduktionen, da diese vom Publikum sehr geschätzt werden und deren Qualität in der Regel internationales Niveau habe. Dass Esteriores Titel dreieinhalb Monate nach dem Auftauchen auf dem Markt immer noch alle paar Tage gespielt werde, sei sicher ungewöhnlich, kommentierte Romer die Aufregung gegenüber dem Klein Report weiter. Mehr noch: Radio Zürisee habe sich freiwillig eine Quote für einheimisches Musikschaffen gegeben: «Weil die Leute es hören wollen», begründet der Geschäftsführer das Engagement des privaten Radioveranstalters. Und: «Jede Radiostation, die keine Schweizer Musik spielt, vergibt sich was.»

Zwangsquoten nach französischem Vorbild, wie sie von vielen Schweizer Kulturschaffenden gefordert würden, lehne Radio Zürisee jedoch entschieden ab, erklärt Romer in einem Communiqué weiter. Mit solchen Quoten würde man den Schweizer Musikschaffenden einen Bärendienst erweisen, da diese dann nicht mehr publikumsgerecht produzieren müssten.