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Donnerstag
03.04.2008

Der Verwaltungsrat von Radio Télévision Suisse Romande (RTSR) weist die Streikdrohungen des Personals zurück. Das Personal will eine Wiederanstellung des Informatikers erreichen, der die Affäre um kinderpornografische Bilder ausgelöst hat. Das von der Personalversammlung gestellte Ultimatum sei inakzeptabel, heisst es in einer Mitteilung des RTSR-Verwaltungsrats vom Donnerstag. Dieses Vorgehen könne nicht akzeptiert werden und gefährde den Arbeitsfrieden in schwerwiegender Weise. Der RTSR-Verwaltungsrat appelliert in der Mitteilung an das Verantwortungsbewusstsein der Mediengewerkschaft SSM. Die Direktion sei zu einem Treffen mit der Regionalgruppe Lausanne der Gewerkschaft SSM bereit.

An einer Personalversammlung vom Montag hatten die Anwesenden von der Direktion verlangt, den entlassenen Informatiker bis Freitag, 17 Uhr wieder einzustellen. Andernfalls werde am kommenden Montag über eine allfällige Arbeitsniederlegung beraten.

Die Affäre um kinderpornografische Bilder aus dem Internet wurde Anfang März von einem Informatiker, der die Bilder 2005 bei einem Kadermitglied entdeckt hatte, an die Öffentlichkeit getragen. Der Informatiker wurde daraufhin entlassen. Das Kadermitglied wurde unterdessen bis zum Abschluss des Verfahrens suspendiert. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) ihrerseits hat den ehemaligen Waadtländer Kantonsrichter Jacques Reymond mit der Untersuchung der Affäre betraut. - Mehr dazu: Ex-Kantonsrichter untersucht Kinderporno-Affäre bei Radio RSR