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Mittwoch
11.01.2006

Der Verwaltungsrat des staatlichen Senders Radio Liechtenstein hat vor dem Landgericht des Fürstentums eine Schlappe eingefangen. Zwar ging es «nur» um 6200 Franken, doch der Entscheid könnte ein Vorentscheid betreffend eine viel bedeutendere umstrittene Summe sein: Knapp eine halbe Million Franken verlangt nämlich der frühere Intendant Mario Aldrovandi, der im März des vergangenen Jahres trotz eines vierjährigen Vertrags fristlos entlassen worden war. Diese Forderung steht jetzt gestärkt da.

Das am Mittwoch vom «Liechtensteiner Vaterland» publizierte Urteil stammt vom 20. Dezember 2005 und schützt eine Forderung über 6200 Franken der TV-Produktionsfirma Prime Time in Schlieren ZH. Um diesen Betrag habe sich die Produktion von TV-Sendungen über die Wahlen wegen zeitlichen Drucks verteuert, hatte Prime Time die Forderung begründet. Zwar blieb dies vor Gericht unbestritten, hingegen wollte der damalige und mittlerweile weitgehend personell erneuerte Verwaltungsrat Intendant Aldrovandi die Kompetenz absprechen, diesen Betrag zu bewilligen. Dass das Gericht jetzt dem Verwaltungsrat eine Abfuhr erteilt hat, verbessert Aldrovandis Position in seinem Kampf. «Das Urteil stärkt die Position meines Mandanten», zitiert das «Vaterland» Aldrovandis Anwalt Jörg Frey. - Mehr dazu: Liechtensteiner Parlament wählt drei neue Radio-Verwaltungsräte, Abgesetzte Radio-Verwaltungsräte gehen vor Gericht und Liechtensteinischer Rundfunk mit «fortlaufendem Erfolg»