Radio Liechtenstein kommt nicht aus den roten Zahlen heraus. Für das Geschäftsjahr 2005 weist der Staatssender einen Verlust von 958 000 Franken aus. Budgetiert war ein Ausgabenüberschuss von lediglich 95 000 Franken. Das Ergebnis stark belastet haben Restrukturierungskosten von 183 000 Franken sowie Rückstellungen und Prozessrisiken von 257 000 Franken. Ohne diese Sonderfaktoren hätte das Defizit 517 000 Franken betragen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Rechnung hervorgeht. Der Posten Prozessrisiken wurde in die Rechnung genommen, weil der Sender in einen Rechtsstreit mit dem früheren Intendanten Mario Aldrovandi verwickelt ist, der Ende März 2005 nach nur zehn Monaten im Amt fristlos entlassen wurde. Aldrovandi will 200 000 Franken Schadenersatz.
Die Einnahmen beliefen sich inklusive dem Landesbeitrag von 1,4 Millionen Franken auf 2,9 Millionen Franken. Das sind rund ein halbe Million Franken weniger als budgetiert. Hinter dem Voranschlag zurück blieben die Werbeeinnahmen, unter anderem wegen unrealistischer Budgetierung, wie es im Jahresbericht heisst. Der Aufwand konnte gegenüber dem Budget nur um rund 60 000 auf knapp 3,5 Millionen Franken reduziert werden. Letztes Jahr hat der Verwaltungsrat verschiedene Massnahmen zur Kostenreduktion ergriffen, darunter einen Personalabbau um 680 auf total 1830 Stellenprozente. Betroffen von der Stellenreduktion waren Redaktion, Moderation und Marketing. Für das laufende Jahr ist ein Verlust von noch 216 000 Franken budgetiert. - Mehr dazu: Die Liechtensteiner Rundfunk-Verantwortlichen sehen alt aus
Dienstag
23.05.2006