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Donnerstag
29.01.2009

Der Kampf von Radio Energy (Ringier-Verlag) um die dritte «grosse» Konzession im Raum Zürich und St. Gallen (Region 23) verspricht spannender zu werden, als bisher allgemein angenommen worden war. Ein erst jetzt bekannt gewordenes Dokument, in das der Klein Report Einblick hatte, zeigt nämlich einige Details, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Konzessionsgesuche mit Punkten bewertet hat. Im vergangenen Oktober hatte das Bakom für die hart umkämpfte Region je eine Konzession an Radio 24 (Tamedia), Radio Zürisee (Zürichsee Medien) und Radio 1 (Roger Schawinski) erteilt. Das leer ausgegangene Radio Energy (Ringier) hat den Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht angefochten. Und die Erfolgschancen dürften nicht schlecht stehen, da Energy nur um einen einzigen Punkt hinter Radio 1 zurückblieb, fast schon ein Zufallsergebnis.

Die erst jetzt bekannt gewordene «Punktetabelle» zeigt, dass Radio 1 vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) insgesamt 32 Punkte erhalten hat, 14 Punkte unter dem Titel Input (Aus- und Weiterbildung, Qualitätssicherung, Arbeitsbedingungen usw.) und weitere 18 Punkte für den Output (Umsetzung des Informationsauftrags, Vielfalt, Sendungsarten usw.). Der Ringier-Sender Energy kam hingegen auf 16 Punkte für die Input-Daten und auf 15 Punkte unter dem Stichwort Output, zusammen also 31 Punkte. Zur Vollständigkeit noch die Zahlen der anderen Bewerber: Radio 24 (Tamedia) 55 Punkte, Radio Zürisee (Zürichsee Medien) 51 Punkte, Radio 105 41 Punkte (dieser Sender hatte sich nur pro forma für die «grosse» Konzession beworben und war dafür mit Radio Monte Carlo Züri bei der «kleinen» Konzession für die Region Zürich zum Zug gekommen).

Über den Stellenwert dieser Punktetabelle gehen jetzt die Meinungen auseinander. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) bestätigte die Existenz der Tabelle, bezeichnete sie aber als «internes Papier mit untergeordneter Bedeutung», wie eine Sprecherin am Donnerstag gegenüber dem Klein Report sagte. Anderseits liess Ringier-Schweiz-Sprecher Stefan Hackh verlauten, das Papier wäre für Energy «extrem wertvoll», da es zur Begründung des Rekurses vor dem Bundesverwaltungsgericht dienen könnte. Roger Schawinski wollte zum Thema keine Stellung nehmen. - Siehe auch: Energy Zürich reicht Rekurs ein