Mit ihrer Absicht, die Volksmusik ganz auf den Sender Musikwelle zu verlagern und diesen auf den digitalen Sendern DAB, Internet und Kabel statt auf Mittelwelle oder UKW anzubieten, hat sich das Schweizer Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz (DRS) in ein Wespennest gesetzt. Zur Protestwelle beigetragen hat am Wochenende auch die Vereinigung für kritische Mediennutzung Arbus, die das Vorgehen der DRS-Verantwortlichen aus Konsumentensicht als «unhaltbar» empfindet. Für die Umstellung auf DAB müsse eine längere Frist gegeben werden, forderte der Arbus insbesondere. «Von den grossenteils älteren Musikwellen-Konsumenten zu erwarten, bis Ende nächsten Jahres ein digitales Radiogerät anzuschaffen, kommt angesichts der bereits seit Jahren nur schleppend verlaufenden Einführungszeit von DAB einem Entzug eines Service-public-Programms für Tausende von Konsumenten gleich und kann vom ARBUS als Konsumentenorganisation nicht unterstützt werden», heisst es wörtlich.
Dazu betonte Radio-DRS-Sprecherin Ursula Kottmann am Montag gegenüber Klein Report, wegen der vielen kritischen Stimmen sei beschlossen worden, die Information direkter und intensiver zu betreiben. «Wir werden den Dialog intensivieren und zudem mit Anzeigen, on-Air und auch direkt vor Ort informieren, wie z. B. am bevorstehenden Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Aarau», versprach sie. Allerdings sei nicht vorgesehen, den Fahrplan zu ändern. Die Umstellung soll also weiterhin im kommenden Februar passieren. Auf Mittelwelle bleibt DRS Musikwelle bis Ende 2008 empfangbar, dann soll dort Schluss sein. Rund die Hälfte der HörerInnen empfängt DRS Musikwelle laut der Radio-DRS-Sprecherin über Kabel. - Mehr dazu: Radio DRS baut DRS Musikwelle aus - auf DAB
Montag
20.08.2007