Radio DRS reagiert mit einer Übergangsfrist auf die Kritik an den Plänen, die Volksmusik aus dem auf UKW und Mittelwelle empfangbaren Programm zu verbannen. Mindestens bis Ende 2008 werden die Volksmusiksendungen sowohl auf der «Musigwälle» als auch auf DRS1 ausgestrahlt. Dies habe Programmleiter Christoph Gebel an einem Treffen mit den Vertretern der Volksmusikvereinigungen versprochen, bestätigte DRS-Sprecherin Ursula Kottmann am Mittwoch einen Bericht der «Berner Zeitung».
Geplant war, die Volksmusik von DRS 1 ab Februar 2008 auf die «Musigwälle» zu verschieben und dieses Programm ab 2009 nur noch via Kabel, Internet und Digital-Radio (DAB) zu verbreiten. Volksmusik-Anhänger kritisierten, sie würden damit gezwungen, auf DAB umzustellen, bevor die landesweite Versorgung gewährleistet sei. Radio DRS will den Hörern nun mehr Zeit geben und die wichtigsten Sendungen mindestens bis Ende 2008 im Programm von DRS1 beibehalten. Über das weitere Vorgehen werde Ende 2008 entschieden, sagte Kottmann. Grundsätzlich halte DRS aber an den Reformplänen fest.
Der Verband Schweizer Volksmusik begrüsst die verlängerte Frist, bleibt aber bei seiner grundsätzlichen Kritik. Die Unterschriftensammlung für die Petition «Volksmusik für alle», die eine UKW-Frequenz für volkstümliche Musik verlangt, läuft weiter, wie Verbandspräsident Jakob Freund auf Anfrage sagte. Mit der Petition möchte der Verband vor allem demonstrieren, dass es sich bei den Volksmusik-Hörern nicht um eine unbedeutende Hörerschaft handle, sagte Freund. Derzeit gingen täglich einige hundert Unterschriften ein. Unter den Unterzeichnenden seien Sepp Trütsch, Kurt Felix und alt Bundesrat Adolf Ogi. - Siehe auch: Verband Schweizer Volksmusik lanciert Petition, Radio Eviva will in die Volksmusik-Lücke von DRS1 springen und Nationalratskommission wehrt sich für analoge Volksmusik
Mittwoch
17.10.2007