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Mittwoch
28.04.2004

Das Berner Lokalradio BE1 streicht 260 Stellenprozente von insgesamt 25,6 vollen Stellen und 32 Beschäftigten. Der Klein Report zitierte am Dienstag eine Medienmitteilung des Berufsverbandes Impressum, in der von einem Abbau «eines Viertels der Belegschaft» die Rede war. Dem ist nicht so. Betroffen sind der bisherige Redaktionsleiter, ein Moderator sowie eine Stelle im Verkaufsteam. Die Abgänge werden nicht ersetzt, interimistisch übernimmt Geschäftsleiter Martin Freiburghaus die Redaktionsleitung, wie er am Mittwoch eine Meldung im «Bund» bestätigte. «Namen von Betroffenen werde ich keine bekannt geben», so Freiburghaus zum Klein Report am Mittwoch auf Anfrage, «wie Impressum zu Namen kommt, weiss ich nicht.» Schon am Dienstag hat der Verband auf seiner Website die Namen des angeblich gekündigten Redaktionsleiters Simon Wälti und des Moderators und Musikredaktors Stefan Frank bekannt gegeben.

Der Stellenabbau geschieht laut Freiburghaus aus «wirtschaftlichen Gründen». Zum Stolperstein wurde für BE1 die Kooperation von «Bund» und «Berner Zeitung», der die Wettbewerbskommission nur unter der Bedingung zugestimmt hatte, dass das Lokalradio aus dem «Bund»-Verlag herausgelöst wird. BE1 gehört nun einer 100-prozentigen «NZZ»-Tochter. Damit fallen für BE1 wichtige Einnahmen aus der Werbung für den «Bund» weg. «Dieser Fehlbetrag muss auf der Ausgabenseite kompensiert werden, und da reichen Sparmassnahmen bei Sachen und Dienstleistungen nicht aus, sondern es müssen auch Personalausgaben gekürzt werden. Die Geschäftsleitung bedauert diese Abgänge und Kündigungen ausserordentlich, sieht aber in den getroffenen Sparmassnahmen die einzige Möglichkeit, die Existenz des Senders im harten Kampf gegen die elektronische und gedruckte Konkurrenz im Raum Bern langfristig zu sichern», so Freiburghaus zum Klein Report am Mittwoch.