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Montag
03.10.2005

Der US-Dramatiker August Wilson, der neben Maya Angelou, Alice Walker und Toni Morrison zu den bedeutendsten afroamerikanischen Autoren zählt, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 60 Jahren in einem Spital in Seattle (US-Staat Washington). Dies berichtete die «Los Angeles Times» unter Berufung auf Wilsons Assistentin. Im August hatte der an Leberkrebs erkrankte Bühnenautor mitgeteilt, dass er nur noch wenige Monate zu leben habe. Anfang September wurde ihm eine besondere Ehre zuteil. Der Besitzer des Broadway-Theaters Virginia benannte es in «August Wilson Theater» um.

Kurz vor seinem Tod beendete Wilson noch das letzte seiner zehn geplanten Stücke über das Leben der Schwarzen im Amerika des 20. Jahrhunderts. Für die Werke «Fences» (Zäune) und «The Piano Lesson» (Die Klavierstunde) wurde er 1987 und 1990 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Insgesamt acht von Wilsons Stücken wurden am Broadway inszeniert. Wilson wuchs unter ärmlichen Verhältnissen in einem Schwarzenviertel der Stadt Pittsburgh auf. Dort teilte er sich mit seiner Mutter und fünf Geschwistern eine Zwei-Zimmer-Wohnung.

Vor seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller in den 80er-Jahren schlug sich der Afroamerikaner als Gärtner, Tellerwäscher und Verkäufer durch. Die Blues-Musik habe ihm viel Kraft und Inspiration gegeben, sagte Wilson 1991 in einem Interview. «Blues ist die beste Musik, die wir als Schwarze haben.»