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Montag
12.09.2005

Der Publizist und Autor Erich Kuby ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Sohn Clemens Kuby am Montag in München der Nachrichtenagentur dpa. Sein Vater starb am vergangenen Samstag in Venedig. Dort soll er an diesem Donnerstag beigesetzt werden. Kuby war über Jahrzehnte einer der profiliertesten linken Journalisten in der Bundesrepublik. Er hatte unter anderem für die Berliner Wochenzeitung «Freitag» geschrieben. Ausserdem verfasste er Artikel für die «Süddeutsche Zeitung», den «Stern» und den «Spiegel». Zu seinen grössten Bucherfolgen gehören «Das ist des Deutschen Vaterland - 70 Millionen in zwei Wartesälen» und «Rosemarie, des deutschen Wunders liebstes Kind».
«Erich Kuby war nach dem Krieg als anerkannter Nicht-Nazi von den Amerikanern beauftragt worden, deutsche demokratische Persönlichkeiten zu finden, denen man eine Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung geben könne», sagte Sohn Clemens. «Mein Vater lizenzierte Augstein, Springer, Nannen, Friedmann usw. - er vergass nur, sich selbst eine Lizenz auszustellen.» Aber dafür habe er dann in all diesen Blättern und Magazinen mitgewirkt. Ein Sprecher des «Spiegel» würdigte ihn am Montag als «einen der profiliertesten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte».