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Dienstag
27.02.2007

Die Erteilung des Vermarktungsauftrags der Swiss-Radio-Pool-Sender an die Publisuisse war am Dienstag DAS Gesprächsthema der Medienbranche, wobei verschiedentlich der Vorwurf zu hören war, die SRG-Tochter habe sich diesen prestigeträchtigen Auftrag mit Dumpingangeboten gesichert. Dagegen verwehrte sich Publisuisse-CEO Martin Schneider im Dialog mit dem Klein Report: «Auch wir orientieren uns an betriebswirtschaftlichen Kriterien und können uns dementsprechend kein Dumping erlauben.» Er gehe davon aus, sagte er weiter etwas maliziös, «dass die Vorwürfe dabei auf Annahmen basieren, die sich mit grösster Wahrscheinlichkeit an der Kostenstruktur der Kritiker orientieren. Entsprechend kann man auch die Frage stellen, ob die Kostenstruktur der Kritiker richtig ist.»

Im Weiteren wollte der Publisuisse-Chef keine Konflikte zwischen dem Vermarktungsauftrag für die öffentlich-rechtliche SRG und dem für die privaten Radios zu erledigenden Job erkennen: «Ich sehe keine Interessenkonflikte zwischen der Publisuisse und der neuen MediaSense, da beide Firmen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien am Markt erfolgreich operieren müssen.» Ein weiterer oft genannter Punkt betrifft den Umstand, dass die Publisuisse bisher keine Radio-Werbung verkauft hat. Auch darin kann Martin Schneider kein Problem erkennen: «Wir vermarkten seit mehreren Jahren das Radio-Sponsoring der SRG- Radioprogramme sehr erfolgreich. Entsprechend verfügen wir über eine Kompetenz im Medium Radio. Zudem hat MediaSense ein paar sehr attraktive Jobs zu bieten, die für Leute mit dem entsprechenden Know-how im Radiobereich sehr interessant sein dürften.»

Auf solche Leute wartet unter Umständen sogar noch mehr Arbeit als bisher bekannt, da Martin Schneider in diesem Zusammenhang erklärte, dass die neue MediaSense auch die Angebote von Nicht-SRP-Radios vermitteln wolle. Seine Hoffnung: «Dabei wird MediaSense neben den bestehenden Vermittlern ein zusätzlicher Vermittler sein, der sich für den Werbeträger Radio einsetzt.» - Siehe auch: Der Swiss Radio-Pool hat sich nicht beliebt gemacht und Swiss-Radio-Pool-Vermarktung: Radiotele spricht von «Chance»