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Dienstag
27.09.2005

Neuromarketing ist im Trend und will in der Beziehung zwischen Anbieter und Konsumenten neue Grundlagen schaffen. Doch die Erkenntnis, dass viele Entscheide für oder gegen ein Produkt nicht nur rational zu begründen sind, wussten die Teilnehmer des Publimedia-Forums schon. Allerdings: Nicht alle beschäftigen sich in gleichem Ausmass damit, wie der ominöse «Buy-Button» im Gehirn des Konsumenten aktiviert wird. Der Klein Report sammelte Reaktionen auf das Referat von Dr. Justine Meaux-Foo:

Urs Schneider, Inhaber der mediaschneider AG: «Die Hirnforschung gibt es zwar schon lange, das ist nicht grundsätzlich neu... Aber die Gesetze, die Justine Meaux-Foo aufgezeigt hat, sind doch sehr interessant - es führt generell dazu, dass man in der Motiv- und Verhaltensforschung anders herumdenken muss.»

Peter Kettiger, Mitinhaber der Zürcher Werbeagentur Zogg.Kettiger.Gasser: «Die Wissenschaft vollzieht jetzt nach, was geniale Kommunikationstalente immer schon spürten oder ausgezeichnet hatte - siehe den Erfolg der Harry Potter-Bücher oder Cäsar bei den alten Römern.»

Peter Doebeli, Mitinhaber der Mediaagentur Konnex: «Ich fand es interessant. Mein Learning daraus ist je länger je mehr, dass kurzfristige Massnahmen nicht funktionieren.» Eva Straumann, Gruner + Jahr (Schweiz) AG: «Mich hat überrascht, dass 95% der Entscheide unterbewusst gefällt werden.»

Stefan Helmuth Böni, Account Manager Publimedia Zürich: «Das war wirklich ein sensationeller Vortrag. Frau Dr. Justine Meaux-Foo zeigte auf, dass der Kunde wieder im Mittelpunkt stehen soll und dass er nicht nur mit Zahlen - sprich mit Marktforschung - erfasst werden kann, sondern dass das menschliche wieder im Vordergrund stehen sollte. Ich empfinde das als positiv. Nur stellt sich für mich die Frage, welche Firma hat soviel Zeit - sprich soviel Geld - um sich dem Kunden so umfassend zu widmen.»

Jeanne Ruchat, Medialeitung, The Whole Media AG: «Dass das Hirn eine sehr komplexe Materie ist, ist bekannt. Was ich einen sehr guten Ansatz fand, ist, dass sich Firmen/Anbieter stärker auf den Kunden konzentrieren sollten und fragen: Was hat er für Motive? Richtige Fragestellungen sind wichtig. Das ist essentiell. Dort hilft die Neuroscience... dass man richtig fragt.»