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Dienstag
21.06.2005

Die Angebote von Swissinfo und Schweizer Radio International (SRI) sind nach Überzeugung seines Publikumsrates unentbehrlich für die Erfüllung des Auslandauftrages der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG, wie der Publikumsrat am Dienstag mitteilte. Nur eine für den Auslandmarkt spezialisierte mehrsprachige Redaktion sei in der Lage, «die über 600 000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer und die an der Schweiz interessierten Ausländerinnen und Ausländer in der ganzen Welt adäquat zu informieren», schreibt das Gremium. Neben spezifisch ausgewählten schweizerischen Aktualitäten müsse ein glaubwürdiges Auslandsangebot vertiefende, speziell für das Publikum im Ausland aufgearbeitete Hintergrundinformationen umfassen.

Eine Auflösung der mehrsprachigen Redaktion von swissinfo/SRI wäre nach Überzeugung des Publikumsrates ein schwerer Verlust für die SRG und für das Land. Mit seinen Produktionen in neun Sprachen spreche Swissinfo/SRI 86% der weltweiten Internetnutzerinnen und -nutzer an. Die Multimediaplattform http://www.swissinfo.org verzeichne seit Jahren rapide wachsende Nutzerzahlen. Zur Zeit würden jeden Monat im Durchschnitt zehn Millionen Swissinfo-Seiten abgerufen. Ein grosser Teil des heutigen Publikums ginge durch die von der SRG geplante Angebotsreduktion verloren. Der Publikumsrat warnt deshalb vor den Folgen eines Rückzugs ins mediale Réduit.

Die Abbaupläne der SRG bedeuten aus der Sicht des Publikumsrates eine substanzielle Reduktion der Kommunikation der Schweiz mit der Welt. Die heutigen Angebote in Chinesisch, Japanisch, Arabisch, Spanisch und Portugiesisch, deren ökonomischer und politischer Nutzen unbestritten sei, lassen sich durch Angebote in anderen Sprachen nicht ersetzen. Ein Abbau der Information für Auslandschweizerinnen und -schweizer stehe im Widerspruch zu der Tatsache, dass immer mehr Schweizerinnen und Schweizer im Ausland leben. Bald 100 000 von ihnen nehmen ihre politischen Rechte in der Schweiz wahr und sind dazu auf umfassende Information angewiesen. - Mehr dazu: Swiss-TXT-Personalkommission will Biel erhalten