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Mittwoch
28.01.2015

TV / Radio

«Es fehlt an bissigem Humor»

«Es fehlt an bissigem Humor»

Der meist handzahme SRF-Publikumsrat hat in seiner letzten Beratung für einmal Kritik am SRG-Programm geübt. Der Rat hatte sich mit humoristischen Sendungen wie «Spasspartout», «PET», Kleinkunst-Live-Übertragungen und dem Kurzbeitrag am Samstagmittag auf Radio SRF 1 auseinandergesetzt.

Während der Publikumsrat bei den Samstagssendungen zum Schluss kam, dass sie prädestiniert für Satire seien, schneidet der Mittwochabend deutlich schlechter ab. Gewohnt relativierend hiess es, «manchmal fehle es etwas an bissigem Humor - sprich Satire». Ausserdem wünscht sich der Publikumsrat «mehr Sprachwitz und mehr Zuspitzung».

Bei Radio SRF 1 macht es den Anschein, als ob man trotz der Kritik wie bisher weitermachen will. Auf die Frage des Klein Reports nach Konsequenzen der Publikumsratsbeurteilung, fällt die Antwort zurückhaltend aus. «Wir haben das Feedback des Publikumsrates direkt mit dem Publikumsrat diskutiert, kommentieren dieses aber nicht öffentlich», meinte Nadine Gliesche, SRF-Mediensprecherin und Projektleiterin Kultur, am Dienstag gegenüber dem Klein Report.

Die «Spasspartout»-Redaktion sei unentwegt auf der Suche nach neuen Stimmen und Formen der satirischen Kunst - in diesen Tagen gerade an der Internationale Kulturbörse in Freiburg im Breisgau. «Jungen Künstlerinnen und Künstlern eine optimale Plattform zu bieten, ist eines unserer wichtigsten Anliegen», so Gliesche. «Dafür bietet uns das gesamte Spektrum der aktuellen Sendeformen (Berichterstattung, Bühnenmitschnitt, Livesendung, Porträt etc.) beste Möglichkeiten.»

Bei den Formaten sieht SRF keinen Handlungsbedarf. «Wichtiger als neue Formate zu kreieren, scheint es uns, die Marke `Spasspartout` als ein Gütesiegel zu erhalten: `Spasspartout` steht für eine grosse formale und inhaltliche Vielfalt und überraschende Hörerlebnisse», so Gliesche. Der Publikumsrat ist von diesem «Gütesiegel» aber anscheinend wenig beeindruckt.