Die Lausanner Publigroupe hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr leicht um 2% auf 1,98 Mrd. Franken steigern können. 2003 waren es 1,94 Mrd. Franken. Das Betriebsergebnis werde «die 60-Mio.-Marke übertreffen», schreibt der Vermarktungskonzern am Donnerstagmorgen. 2003 betrug das Betriebsergebnis 34 Mio. Franken. Das gute Ergebnis reflektiere «die bedeutenden Fortschritte, die in den vergangenen Jahren im operativen Geschäft erzielt werden konnten».
Gemäss der Vorabinformation zum Geschäftsjahr 2004 werde sich das konsolidierte Konzernergebnis um 50 Mio. Franken bewegen. Ein Jahr davor waren es 58 Mio. Franken gewesen. «Das Finanzergebnis bewegt sich im normalen Rahmen (etwa 13 Mio. Fr.), jedoch deutlich unter demjenigen von 2003 (CHF 43 Mio.), das von aussergewöhnlichen Finanzerträgen gegen 30 Mio. Franken profitiert hatte», heisst es weiter.
Erstmals wurde der Umsatz der Anfang Juli übernommenen Kino- und TV-Vermarkterin Cinecom konsolidiert. «Die Einnahmen der Cinecom aus dem Verkauf von Kino- und Fernsehwerbung beliefen sich im zweiten Halbjahr auf 25 Mio. Franken», schreibt die Publigroupe. «Der Umsatz setzt sich zusammen aus dem Verkauf von Kinowerbung und Provisionen für in der Schweiz vertretene Privatsender, namentlich für das Werbe- und Programmfenster von Sat.1 Schweiz. Gesamthaft hat die Cinecom-Gruppe im zweiten Halbjahr 2004 ein Verkaufsvolumen von 40 Mio. Franken erzielt.»
Namics, die Beratungsfirma für interaktives Marketing/E-Business, verzeichnete einen Umsatzzuwachs um 17% auf 18 Mio. Franken, «indem sie ihre Aktivitäten in der Schweiz ausbauen und markante Fortschritte auf dem deutschen Markt realisieren konnte».
Gut abgeschnitten haben auch wieder die Gelben Seiten: «Der Werbeumsatz der Gelben Seiten und der übrigen Directories entwickelte sich weiterhin sehr positiv (PubliDirect: +7%)». Den Grund für das gesteigerte Betriebsergebnis 2004 sieht die Publigroupe in der Ergebnisverbesserung bei allen Divisionen. Entweder durch «Umsatzsteigerung und/oder durch weitere signifikante Kostensenkungen». Im grössten Einnahmebereich, bei der Pressewerbung (Publipresse), ging der Verkauf in der Schweiz um 1% zurück. Auf den ausländischen Märkten nahm er bei der Publicitas Promotion Network um 9% zu.
«Im zweiten Halbjahr zeigte sich zwar eine langsame Erholung der Werbemärkte, die jedoch den Rückgang um 2% im ersten Halbjahr nicht wettzumachen vermochte. Gewisse Inseratekategorien und Branchen verhalten sich bereits sehr dynamisch», schreibt der Vermarkter zur Publipresse. «Die Stellenanzeigen, die nach den ersten sechs Monaten noch einen Rückgang um 6,5% aufwiesen, verzeichneten im zweiten Halbjahr einen Wachstumsschub von 11,2% und liegen im Jahresvergleich erstmals seit drei Jahren wieder im Plus (+1%). Auch die Immobilieninserate (+5%) befinden sich seit einigen Monaten wieder auf Wachstumskurs.» Noch uneinheitlicher sieht es bei der kommerziellen Werbung aus: «Sie büsste insgesamt 2% ein, wobei sie sich über das ganze Jahr in einer eigentlichen Berg- und Talfahrt bewegte», so die Analyse.
«Aufgrund der aktuellen Einschätzung rechnet Publigroupe für 2005 mit einem leichten inneren Wachstum. Zusätzlich wird dieses Wachstum beflügelt durch die seit 1. Januar 2005 verstärkte Zusammenarbeit zwischen Publipresse und den Zeitungen NZZ und NZZ am Sonntag, sowie durch die Konsolidierung des vollen Geschäftsjahres der Cinecom.»
Neu hat die Publigroupe zwei Konzernleitungsmitglieder aufgenommen: Brigitte Schleipen und Moritz Wuttke. Schleipen (50) ist für den Konzernbereich Human Resources zuständig, Wuttke (40) für Business Development. «Brigitte Schleipen ist Französin und besitzt ein Diplom der Ecole Supérieure de Commerce et d`Administration des Entreprises de Rouen (F). Seit 1997 war sie bei der Dresdner Bank in Genf verantwortlich für Human Resources und hat verschiedene Projekte von unternehmensstrategischer Bedeutung für die Bank geleitet. Am 2. Mai 2005 wird sie ihre Arbeit bei Publigroupe aufnehmen und in der Konzernleitung Einsitz nehmen.»
«Moritz Wuttke stammt aus Deutschland und ist diplomierter Ingenieur der Technischen Universität Berlin. Seine bisherige Karriere in den Bereichen Elektronik und Telekommunikation hat ihn nach Japan, Spanien, Frankreich und Deutschland geführt. 1995 kam er in die Schweiz und stiess zu PubliGroupe, wo ihm die Leitung zahlreicher Entwicklungsprojekte auf neuen Märkten übertragen wurde. Seit 2002 arbeitet er am Aufbau einer Stabsabteilung Business Development auf Konzernebene.»
Donnerstag
10.02.2005