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Dienstag
24.10.2006

Die weltweit aktive Kommunikationsgruppe Publicis stehe vor einem grossen Zukauf, der das Arbeitsgebiet des Agenturnetzes gegenüber den heutigen Bereichen Radio, TV und Zeitungen deutlich ausweiten könnte. Dies meldete das «Wall Street Journal Europa» am Dienstag. «Wir überlegen uns verschiedene Akquisitionsstrategien», zitiert die Zeitung Publicis-CEO Maurice Levy. Und weiter habe er gesagt: «Wir werden mit Sicherheit einen Zukauf tätigen, wenn es den Interessen der Aktionäre dient. Falls nicht, werden wir das bereitgestellte Geld für eine Dividende verwenden oder für einen Aktienrückkauf.» Der Entscheid über das weitere Vorgehen werde in den nächsten Monaten fallen, gab Levy weiter bekannt. Ein Analyst der Morgan-Stanley-Bank in London bezifferte die finanziellen Möglichkeiten der Publicis-Gruppe auf eine Milliarde Euro (1,5 Mrd. Franken).

Unter den Möglichkeiten steht laut dem «Wall Street Journal Europa» die Mediaagentur Aegis-Carat im Vordergrund, die vor einem Jahr schon einmal auf der Publicis-Wunschliste gestanden hatte. Die damalige Offerte war aber zu gering gewesen. Das könnte sich in der Zwischenzeit geändert haben, nachdem die Aegis Media in etlichen Schwierigkeiten steckt: Die Agentur hat sich von ihrem ehemaligen Leiter des Zentraleuropa- und Südafrika-Geschäfts, Aleksander Ruzicka, getrennt, nachdem die Staatsanwaltschaft Wiesbaden gegen ihn Ermittlungen wegen Untreue aufgenommen hat. Ruzicka werde vorgeworfen, Naturalrabatte bei Werbezeiten nicht an die betreffenden Kunden weitergegeben zu haben, schrieb dazu das deutsche «Manager Magazin».