Mit ungewöhnlicher Eile und hinter verschlossenen Türen hat die iranische Justiz das Gerichtsverfahren gegen eine US-Journalistin absolviert. Die wegen Spionage angeklagte Roxana Saberi habe am Montag das Abschlussplädoyer zu ihrer Verteidigung gehalten, teilte ein Sprecher des Revolutionsgerichts am Dienstag in Teheran mit. Das Urteil werde in zwei bis drei Wochen verkündet.
Die 31-jährige Journalistin wurde Ende Januar festgenommen. Damals hiess es zur Begründung ihrer Verhaftung, dass ihre Akkreditierung abgelaufen sei. Saberi besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft und lebt seit sechs Jahren im Iran. Sie berichtete für mehrere Medien, darunter der britische Rundfunksender BBC und das National Public Radio in den USA.
Der Vater der Angeklagten, Resa Saberi, der nach der Verhaftung seiner Tochter in den Iran gereist war, hat angekündigt, er werde solange in Teheran bleiben, bis seine Tochter frei sei. Roxana Saberi sei dabei, ein Buch über den Iran abzuschliessen und habe in diesem Jahr in die USA zurückkehren wollen. Für die Freilassung Saberis haben sich sowohl das US-Aussenministerium als auch mehrere Menschenrechtsorganisationen eingesetzt.
In einem ähnlichen Fall wurde unterdessen die dreijährige Haftstrafe gegen eine Iranerin armenischer Abstammung aufrechterhalten, die für das Institut International Research & Exchanges Board mit Sitz in Washington war. Das Berufungsgericht habe das im Januar verkündete Urteil gegen Silva Harotonian bestätigt, teilte der Gerichtssprecher mit. - Wie Saberis Vater sich für seine Tochter einsetzt: Freilassung der US-Journalistin im Iran verlangt
Dienstag
14.04.2009