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Donnerstag
26.06.2008

Das TV-Blackout während des Euro-Halbfinalspiels Deutschland gegen die Türkei löst bei den betroffenen deutschen Fernseh- und Radioanstalten Proteste aus. Die Juristen des ZDF prüfen inzwischen, ob sie den Europäischen Fussballverband Uefa vor Gericht einklagen und Ansprüche stellen sollen, hiess es am Donnerstag beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Von Seiten der TV-Anstalten fragt man sich auch, warum beim Stromausfall in Wien kein Notstromaggregat zum Einsatz kam. Die Einschaltquote für das Fussballspiel im ZDF betrug gemäss Senderangaben 29,54 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Der Bildausfall soll in vielen Ländern bis zu 18 Minuten gedauert haben. Die Uefa bedauerte den Vorfall und entschuldigte sich für die schwarzen Bildschirme während des Deutschlandspiels. Drei Mal sei der Strom wegen des heftigen Gewitters über Wien ausgefallen. Inzwischen werde ein Sicherheitssystem eingerichtet, gab die Uefa bekannt. Nicht betroffen waren einzig die Sender der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, weil diese permanente direkte Glasfaserleitungen in die wichtigsten Sportstadien haben.

Nicht nur das Fernsehen war vom Blackout betroffen, sondern auch mehrere Radiostationen. Die Verbindungen der ARD-Reporter vor Ort in Basel brachen laufend zusammen. Deshalb will man beim Radiosender vorsorgen und für das Finale am Sonntag eine Ersatzregie in München einrichten, wie ein Sprecher der ARD am Donnerstag berichtet. Diese soll im Notfall direkt die Verbindung ins Stadion herstellen. - Siehe auch: Keine Fussball-Bilder wegen Stromausfalls