Schon wieder ist ein Film in Ägypten in politische Turbulenzen geraten, nachdem «The Da Vinci Code» im Juni wegen Protesten unter anderem von der koptischen Kirche Ägyptens verboten worden war. Heftig umstritten ist jetzt «Das Yacoubian Gebäude», in dem Homosexualität, Drogenkonsum, Polizeiwillkür, Sex ausserhalb der Ehe, korrupte Politiker und muslimische Fanatiker thematisiert werden. Der Film sei eine «Beleidigung für alle Ägypter», protestierten ägyptische Abgeordnete am Montag in Kairo. Wortführer sind die Vertreter der Muslimbruderschaft.
Der Film des jungen Regisseurs Marwan Hamed basiert auf dem gleichnamigen Roman des Kairoer Zahnarztes Alaa al-Aswani. Im Februar war er auf der Berlinale gezeigt worden. In den ersten zwei Wochen hat er bereits acht Millionen ägyptische Pfund (rund 1,7 Mio. Franken) eingespielt, was bedeutet, dass bereits rund 800 000 Menschen den Film angeschaut haben - für ägyptische Verhältnisse ein Rekord. «Das Yacoubian Gebäude» ist auch wegen des grossen Starangebots so erfolgreich. Mit Adel Imam, Jussra und Nur al-Scharif stehen drei Veteranen des ägyptischen Kinos gemeinsam vor der Kamera. Er ist nur für Zuschauer ab 18 Jahren zugelassen.
Montag
03.07.2006