Mit Demonstrationen in ganz Deutschland haben Angestellte der Deutschen Telekom am Montag gegen den geplanten Stellenabbau protestiert. Laut der Gewerkschaft Verdi nahmen mindestens 28 000 Personen an den Kundgebungen teil. Trotzdem hat am Abend der Verwaltungsrat des Unternehmens die Einsparpläne des Managements gutgeheissen. Bis 2008 will sich die Deutsche Telekom ohne betriebsbedingte Kündigungen von 32 000 Angestellten trennen. Schon vor dem Verwaltungsratsentscheid hatte die Gewerkschaft eine Ausweitung der Proteste angekündet. «Ab Januar ist alles möglich, bis hin zu Streiks», sagte der Berliner Verdi-Bezirksgeschäftsführer Roland Tremper. Der Bonner Riese beschäftigt gegenwärtig konzernweit in Deutschland noch rund 170 000 Menschen. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen im Schnitt jedes Jahr 10 000 Mitarbeitende entlassen.
Die Telekom-Beschäftigten machten indes mit markanten Sprüchen ihrem Unmut über den Stellenabbau Luft. Auf Transparenten hiess es: «Vom Kopf her, weiss man, stinkt der Fisch» oder: «Personalabbau auf Dauer macht uns richtig sauer». Auch der Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke geriet ins Visier der Protestler: «Ricke, wir haben die Faxen dicke.» Anfang November hatte der Vorstand seine Personalplanungen bis Ende 2008 vorgelegt. Mit den angestrebten Kürzungen will sich die Telekom fit machen für den zunehmenden Wettbewerb in der Branche. Betroffen von den Kürzungen sind vor allem die Beschäftigten der Festnetzsparte T-Com, wo die Telekom rund 20 000 Angestellte weniger benötigt. Der Bereich, in dem erhebliche Marktanteile verloren gingen, steht besonders unter Wettbewerbsdruck. - Mehr dazu: Ver.di will 25 000 Telekom-Beschäftige für Protest mobilisieren
Montag
12.12.2005