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Sonntag
23.04.2006

Der Verein der unabhängigen Buchhandlungen der Schweiz (VUKB) kritisierte am Wochenende in einer Mitteilung den Sponsoringentscheid des Schweizer Fernsehens (SF), die Talk-Sendung «Literaturclub» aus der Buchhandlung Orell Füssli in Zürich zu senden. SF sei eine öffentlich-rechtliche Medieneinrichtung, die durch Gebühren und durch klar deklarierte Werbung und Sponsoringaufträge finanziert werde. Ein Sendeort in einem privatwirtschaftlichen Betrieb müsse unter diesen Umständen deshalb hinterfragt werden. Der VUKB verlange nicht, dass der «Literaturclub» auch in anderen Buchhandlungen gastieren soll, sondern kritisiere eine Mentalität des Ausverkaufs an den Meistbietenden. Sendungen wie der «Literaturclub» können wohl in öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken, Bahnhöfe, Museen oder auch Festsäle verlegt werden, aber nicht in Firmen.

«Die Geschäftsleitung der Buchhandlung Orell Füssli äusserte sich kürzlich dahingehend, dass die Aufhebung der festen Buchpreise eine Akzeptanz fände, während die Buch- und Kulturbranche sich für die Buchpreisbindung einsetzt. Die Gebühren für die SRG sollte ein Programm garantieren, die private Medienunternehmen aus kommerziellen Gründen nicht bieten können. Eine SRG-Sendung in einem Privatunternehmen untergräbt die Existenzberechtigung der Gebühren und untersützt Grossfirmen, die als Ziel eine Umsatzsteigerung und nicht eine kulturelle Vielfalt verfolgen», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Der Verein der unabhängigen Buchhandlungen der Schweiz (VUKB) besteht aus 51 Buchhandlungen der deutschsprachigen Schweiz und vertritt die Interessen der Kleinbuchhandlungen in der Öffentlichkeit und innerhalb des Buchmarktes.