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Freitag
15.02.2008

Auf Widerstand der Witwe des früheren französischen Staatspräsidenten François Mitterrand ist am Donnerstag die geplante Ausstrahlung des Fernsehfilms «Mitterrand à Vichy» gestossen. In einer Aussendung beklagte Danielle Mitterrand die «illoyale Haltung» von Regisseur Serge Moati, der die Rolle des späteren sozialistischen Präsidenten (1981-1995) unter der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg verfälsche.

Wann der Film auf dem Fernsehsender France 2 ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest. Er basiert auf dem 1994 erschienenen Buch «Une Jeunesse Française» des Journalisten Pierre Pean. Serge Moati erzählt in seinem Werk den Werdegang Mitterrands ab seiner Ankunft in Vichy, der «Hauptstadt des französischen Staates», nach seiner Flucht aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager im Dezember 1941. Der 24-jährige Anhänger von Marschall Philippe Petain, Chef des mit Hitler-Deutschland kollaborierenden Vichy-Regimes, wird schrittweise zum überzeugten Widerstandskämpfer und Ende des Kriegs Mitglied der provisorischen Regierung unter General de Gaulle. Mitterrand starb 1996.