Deutschlands grösster TV-Konzern ProSiebenSat.1 ist angesichts der anhaltenden Werbeflaute mit einem leichten Umsatzminus gestartet und stellt sich auf ein schwieriges Jahr 2005 ein. Der deutsche Netto-TV-Werbemarkt werde angesichts der Konjunktur- und Konsumschwäche im Gesamtjahr voraussichtlich um rund 2% schrumpfen, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Um die geplanten Umsatz- und Ergebnisverbesserung trotzdem erreichen zu können, will ProSiebenSat.1 abermals auf die Kostenbremse treten. Geplant seien Einsparungen im Gesamtjahr von mindestens 60 Mio. Euro, hiess es, wie Focus.de am Freitag schreibt.
In den ersten drei Monaten 2005 ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4% auf 430 Mio. Euro zurück. Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich um 8,3% auf 47,1 Mio. Euro, und der Überschuss legte um 14,3% auf 28,7 Mio. Euro zu. Das Jahr 2005 habe schwächer begonnen als erwartet, erklärte ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch. Das Ergebnis je Aktie beträgt nach Unternehmensangaben für das erste Quartal 2005 wie auch für die Vorjahresberichtsperiode 0,13 Euro. Allerdings sei hierbei die erhöhte Anzahl an Aktien seit der Kapitalerhöhung im April vergangenen Jahres zu berücksichtigen. Die Kosten seien um 3,8 Mio. Euro gesenkt worden. Die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe hätten im ersten Quartal 2005 einen Marktanteil von 30% bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern zu verzeichnen, wobei der Marktanteil von Monat zu Monat steige.
Sat.1 erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 186,9 Mio. Euro. Dies entspreche einem Rückgang von 3%. Das Ergebnis vor Steuern sei von 23,7 Mio. Euro im ersten Quartal 2004 auf 19,5 Mio. Euro gesunken. Pro7 habe im ersten Quartal seinen Umsatz von 174,5 Mio. Euro auf 192,4 Mio. Euro steigern können. Dieser Umsatzzuwachs beruhe jedoch auf höheren Programmverkäufen innerhalb des Konzerns. Kabel 1 sei es gelungen, die Umsätze weiter auszubauen und das Ergebnis überproportional zu steigern. Der Sender habe in den ersten drei Monaten Umsätze in Höhe von 49,1 Mio. Euro erzielt. Der Gewinn vor Steuern habe sich mehr als verdreifacht und betrage 8,7 Mio. Euro. N24 habe gegen den Markttrend seine Umsätze um 14,4% auf 19,9 Mio. Euro steigern können. Die weitere Entwicklung des Fernsehwerbemarktes im laufenden Jahr
sei nur schwer zu prognostizieren, hiess es. Es zeichne sich jedoch ab, dass das Jahr 2005 schwächer verlaufen werde als erwartet. Die ProSiebenSat.1-Gruppe gehe davon aus, dass sich die Verlangsamung der Konjunktur unmittelbar auf den Werbemarkt auswirke. Trotzdem will die Gruppe nach eigenen Angaben 2005 ihren Umsatz steigern und ihr Ergebnis verbessern.
Freitag
13.05.2005