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Dienstag
13.12.2005

Die Filmstars Jeanne Moreau und Alain Delon, Modeschöpfer Pierre Cardin sowie die Sängerin Mireille Mathieu zählen zu den zahlreichen prominenten Persönlichkeiten, die einen Unterstützungsappell für die Pariser Tageszeitung «France Soir» unterzeichnet haben. Das Blatt wurde Ende Oktober per Gerichtsentschluss für sechs Monate unter die Aufsicht eines Insolvenzverwalters gestellt, um die Suche nach neuen Investoren zu ermöglichen. Unterschrieben wurde das Dokument auch von Politikern, so etwa Kommunistenchefin Marie-George Buffet (PCF), UDF-Chef Francois Bayrou, dem Trotzkisten Olivier Besancenot (LCR) und dem sozialistischen Expremier Laurent Fabius.

Um das Blatt zu retten, müssten der franko-ägyptische Geschäftsmann Ramy Lakah, der mit 70% die Mehrheit der Anteile hält, sowie die italienische Gruppe Poligrafici als Juniorpartner noch einmal frisches Geld zuschiessen. «France Soir» war 1944 gegründet worden. In den 60er Jahren hatte das Blatt teils Millionenauflagen erreicht. Seit einem Vierteljahrhundert verliert die populär aufgemachte Zeitung allerdings stetig Leser und Geld. Zuletzt machte dem Blatt auch die grosse Konkurrenz durch Gratiszeitungen wie «20 Minutes» und «Metro» zu schaffen. Derzeit verkauft sich «France Soir» täglich nur noch 58 553-mal. - Mehr dazu: Es ist noch nicht aller Tage Abend für «France Soir» und «France Soir»: Pleite noch einmal abgewendet