Das Video-Unternehmen «Clean Flicks» im US-Bundesstaat Colorado geht gerichtlich gegen Hollywood-Regisseure vor. Robert Redford, Steven Spielberg und Sydney Pollack zählen zu den 16 prominenten Betroffenen. Nach US-Medienberichten will die Firma das Recht einklagen, «anstössige» Filmszenen - etwa Sex, Fluchen oder Brutalität aus Videos herauszuschneiden. Clean Flicks betreibt landesweit bereits 70 Videoläden, in denen die Kunden zensierte Streifen ausleihen können. Die Betreiber von Clean Flicks reichten ihre Klage am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Bundesgericht in Denver ein, nachdem sie herausfanden, dass die Hollywood-Regisseure eine gerichtliche Verfügung gegen die Veränderung ihrer Filme erwirken wollten.
Martin Scorsese, Steven Soderbergh und Robert Altman werden ebenfalls in der Klageschrift genannt. Zahlreiche Filmemacher pochen auf ihr Grundrecht und die amerikanische Verfassung, wonach «geistiges Eigentum» geschützt ist. Clean Flicks wiederum beruft sich auf das Recht der Redefreiheit, die Filme nach ihren Wünschen zu verändern. In den Schneideräumen der Videotheken werden Liebesdramen, Actionstreifen und Thriller zensiert. So versinkt die «Titanic» im Meer, ohne dass Leonardo di Caprio die Brüste von Kate Winslet malte. In Steven Spielbergs Drama «Soldat James Ryan» sterben die Soldaten einen schnelleren und unblutigeren Tod. In «Good Will Hunting» hat Matt Damon weniger zu sagen, nachdem alle Flüche von seinen Lippen entfernt wurden.
Freitag
30.08.2002