Es formiert sich Widerstand gegen die Einschränkungen und Verbote von Aussenwerbung, wie sie in verschiedenen Stadtparlamenten seit geraumer Zeit beschlossen werden, so zuletzt im März vom Zürcher Gemeinderat.
Am Mittwoch setzte die neu gegründete Allianz Pro Plakat ein Zeichen gegen drohende Werbeverbote. Sie setzt sich für den Erhalt des Plakats «als demokratisches, lokales und zugängliches Kommunikationsmittel» ein, wie es in einem Kommuniqué heisst.
Unterstützt wird die Initiative von Nichtregierungsorganisationen, KMU, Kulturschaffenden, Sportvereinen, Gewerbetreibenden und Einzelpersonen aus verschiedenen Regionen der Schweiz.
Zu den Erstunterzeichnenden und aktiven Unterstützenden zählen unter anderem die Tonhalle Zürich, die City Vereinigung Zürich oder der Verband Leading Swiss Agencies.
Das Plakat erreiche alle, unabhängig von digitalen Zugängen oder sozialen Medien. Es sei sichtbar im Alltag und informiere «über aktuelle Themen, kulturelle Angebote und politische Anliegen ohne Filter und Algorithmen», heisst es weiter.
Zudem stärke es die regionale Wirtschaft. Druckereien, Agenturen und Gewerbetreibende sowie Kantone, Städte und Gemeinden profitieren direkt. Und die Werbebudgets blieben in der Schweiz, «statt zu globalen Tech-Konzernen zu wandern».
Zur Lancierung der Allianz wurden am Mittwoch zwei Petitionen beim Zürcher Gemeinderat deponiert. Përparim Avdili, Präsident Stadtzürcher FDP, und der Verleger des Branchenmagazins «persönlich», Matthias Ackeret, übergaben dem Gemeinderatspräsidenten Christian Huser gemeinsam rund 2’000 Unterschriften, die sie unabhängig voneinander gesammelt hatten.
«Das Plakat ist mehr als Werbung – es ist Teil unserer urbanen Kultur und ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Teilnahme. Wenn wir es verlieren, verlieren wir ein Stück Öffentlichkeit», sagte Markus Ehrle, Präsident von Aussenwerbung Schweiz, zum Start der Allianz.
«Heute haben wir gemeinsam ein Zeichen gesetzt für die Stimme der Stadt – das Plakat. Kein anderes Medium ist so stark mit der lokalen Wirtschaft verbunden. Alleine die Stadt Zürich erhält jährlich rund 28 Millionen Franken an Konzessionsgelder. Dass es weiterhin eine Präsenz für klassische und digitale Werbeflächen im urbanen, öffentlichen Raum gibt, ist gewinnbringend für alle», fügte Michelle Katja Sameli, Head of Marketing & Communication, von Goldbach Neo auf Nachfrage des Klein Reports an.