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Samstag
23.09.2006

Der Aargauer Lukas Klauser und der Österreicher Philip Lechner sind am Freitagabend für ihren Einsatz gegen gesundheitsgefährdende Asbeststoffe auf einer Baustelle mit dem Prix Courage der Zeitschrift «Beobachter» ausgezeichnet worden. Klauser und Lechner waren diesen Frühling von einer Temporärfirma angestellt worden, um beim Paul-Scherrer-Institut in Villigen AG einen ausgedienten Versuchsreaktor zurückzubauen. Als sie dabei auf Asbest stiessen, machten sie mehrere Vorgesetzte darauf aufmerksam, wurden aber immer wieder abgewimmelt.

Erst zwei Wochen nach Klausers und Lechners Entdeckung wurde die Baustelle geschlossen. Auf eine gesetzlich vorgeschriebene Meldung des Asbestfundes habe die Bauleitung vorerst verzichtet, teilte der «Beobachter» am Freitagabend mit. Die Belastung durch die gefährlichen Fasern wurde erst auf Drängen des Anwalts der beiden Angestellten untersucht. Eine Messung ergab bis zu 66,2 Millionen Fasern pro Kubikmeter Luft, der Grenzwert liegt bei 10 000 Fasern. Von da an arbeiteten die Angestellten beim Rückbau unter Schutzmassnahmen.

Lukas Klauser und Philip Lechner waren jedoch nicht mehr dabei: Das Temporärbüro habe, so der «Beobachter», den beiden hartnäckigen Mitarbeitern gekündigt. Der Prix Courage ist mit 25 000 Franken dotiert und wird jedes Jahr verliehen. Mit dem Publikumspreis wurde der 13-jährige Daniel Bürkli aus Au ZH ausgezeichnet. Er hatte im Dezember 2005 im Bahnhof Horgen einem Opfer einer Messerstecherei geholfen und dieses zu einem Arzt geführt. Das rettete den Mann vor dem Verbluten. 30 Erwachsene hingegen hatten tatenlos zugesehen und nichts unternommen.