Content:

Sonntag
25.09.2005

Der Prix Courage 2005 geht an Lea Saskia Laasner. Die Winterthurerin flüchtete aus einer Sekte und veröffentlichte ihre Erlebnisse in Buchform. Der Steffisburger Stephan Schmutz erhielt für seine Hilfe im Tsunami-Gebiet den Publikumspreis. Der mit 25 000 Franken dotierte Prix Courage der Zeitschrift «Beobachter» wurde von einer 5-köpfigen Jury unter Leitung des Kabarettisten und Schriftstellers Franz Hohler verliehen.

Für die Flucht aus der Sekte, in die die heute 24-jährige Laasner als Kind von ihren Eltern mitgenommen wurde und in der sie jahrelang völlig isoliert gelebt hatte, habe sie «so viel Mut aufgebracht wie die meisten im ganzen Leben nicht brauchen», sagte Hohler in einer Liveschaltung auf SF DRS von der Feier am Freitagabend in Zürich. Um ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und als Warnung und Hoffnung habe Lea Saskia Laasner ihre Erlebnisse in Buchform veröffentlicht, zusammen mit dem Sektenexperten Hugo Stamm. Mit eigenem Namen sei sie zu ihrer Geschichte gestanden. Nach Angaben des «Beobachters» wurde das Buch bisher über 40 000 Mal verkauft.

Den Publikumspreis erhielt Stephan Schmutz. Der Bademeister aus Steffisburg BE hatte das Seebeben vom 26. Dezember in Südostasien miterlebt. Er bezog daraufhin seine Ersparnisse und organisierte in Sri Lanka mit einem gemieteten Lastwagen samt Fahrer Essen und Trinkwasser für 3000 Personen. Der Publikumspreis ist mit 10 000 Franken dotiert. Der Sieger wurde von der Leserschaft des «Beobachters» und - zum ersten Mal - vom Publikum der Sendung «Quer» von SF DRS ausgewählt.