Die brasilianische Schriftstellerin Nélida Piñón erhält den angesehenen spanischen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. Die Jury begründete ihre Entscheidung am Mittwoch in Oviedo in Nordspanien damit, dass die Autorin in ihren Werken verschiedene literarische Traditionen zu einer einzigartigen Mischung kombiniert habe. Die als «spanischer Nobelpreis» geltende Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert und wird alljährlich in acht Sparten vergeben.
Die 68-jährige Autorin lehrt an der Universität Miami im
US-Bundesstaat Florida Literaturwissenschaften. Ihr bedeutendster Roman «A republica dos sonhos» (Die Republik der Träume, 1984) handelt von der Auswanderung von Spaniern nach Lateinamerika. Die Eltern von Nélida Piñón waren in den 20er-Jahren von der nordwestspanischen Region Galizien nach Brasilien übergesiedelt. Die Werke der Schriftstellerin wurden in 10 Sprachen übersetzt. Für die Auszeichnung waren 31 Kandidatinnen und Kandidaten aus 16 Ländern nominiert. Unter den Favoriten waren neben der Brasilianerin die Amerikaner Paul Auster und Philip Roth sowie der Israeli Amos Oz.
Mittwoch
15.06.2005