Die britischen Prestigemarken Jaguar und Land Rover wechseln ihren Besitzer für 2,3 Milliarden Dollar nach Indien. Dies gab der US-Autokonzern Ford am Mittwoch in Detroit bekannt. Bis zum Sommer 2008 soll die Verkaufstransaktion an Indiens Autohersteller Tata Motors abgeschlossen sein. Der zweitgrösste Autokonzern der USA muss sich seit Jahren mit Verlusten im Personenauto-Bereich herumplagen. Deshalb wurden bereits vor einem Jahr die Nobelmarke Jaguar sowie der Geländewagenhersteller Land Rover zum Verkauf ausgeschrieben. Vom Deal sind nicht weniger als 16 000 Beschäftigte betroffen.
Tata ist als Käufer geeignet - wegen der Grösse, den Erfahrungen mit Übernahmen sowie wegen der Vertrautheit mit dem englischen Markt, wird von Experten vermutet. Auch die Gewerkschaften in England sprachen sich für Tata aus. Um eine Übernahme bemühten sich auch der andere indische Autohersteller Mahindra & Mahindra sowie die private US-Beteiligungsgesellschaft One Equity Partner.
Ford wird sich gemäss Verkaufsvertrag mit 600 Millionen Dollar an den Pensionsfonds für die Arbeiter bei Jaguar und Land Rover beteiligen. Tata verpflichtet sich, weitere Kapitalanteile von Ford zu übernehmen. Für Ford war der Kauf der beiden Traditions-Automarken vor bald zehn Jahren zum Fiasko geworden und trieb den Konzern in die roten Zahlen.
Tata Motors dagegen hat erst kürzlich mit der Vorstellung eines 2800-Franken-Autos in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Die Muttergesellschaft, die Tata-Gruppe, umfasst knapp 100 Firmen mit 290 000 Beschäftigten. Die Gruppe verdient ihr Geld unter anderem in den Bereichen Autos, Stahl, Software und Energieversorgung, Kommunikation und Chemie.
Mittwoch
26.03.2008