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Mittwoch
15.06.2005

Die Marschrichtung der deutschen Printverleger bei der Erschliessung neuer Vertriebswege wird immer klarer: Rein in die Discounter, heisst die Parole, die an der diesjährigen Vertriebstagung der Axel Springer vor 330 Vertretern des Presse-Grosso, Vertriebspartnern und Führungskräften von Axel Springer ausgegeben wurde. Diese sprachen, so eine Mitteilung des Verlagshauses vom Mittwoch, über Möglichkeiten zur Erschliessung neuer Vertriebswege und die damit verbundene notwendige Stabilisierung der Auflagen im Einzelhandel. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, brachte es in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt: «Wir müssen dahin, wo die Kunden sind. Da inzwischen rund 40% des Einzelhandelsumsatzes auf die Discounter entfallen, müssen wir auch dort mit einem Sortiment vertreten sein.»

Werner Schiessl, der 1. Vorsitzende des Grosso-Verbandes, verkündete einen wichtigen Schritt in den Verhandlungen mit dem Discounter Lidl. «Der Arbeitskreis Discounter konnte erreichen, dass eine Erweiterung des Tests vorgenommen werden kann. Es wird demnächst handelsübliche Sortimente bei Lidl geben.» Der Discounter hat sich vom Erfolg des «Bild»-Verkaufs überzeugen lassen und möchte jetzt ein grösseres Pressesortiment testen. Gleichzeitig werden in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Köln, München und Düsseldorf weitere regionale Kaufzeitungen mit ins Angebot genommen.