Offensichtlich in ein Wespennest gestochen hat die «Neue Zürcher Zeitung», als sie im Dezember 2004 einen Artikel über die Winterthurer Wohnbaupolitik publizierte. Darin wurde eine Stiftung erwähnt, deren beide Grossüberbauungen wegen ihrer günstigen Mietzinse vor allem sozial Schwächere anziehen. Die Stiftung fühlte sich betupft und machte in einer Eingabe an der Schweizer Presserat alle möglichen Mängel geltend - zu Unrecht, wie die Instanz in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme schreibt. Es sei durchaus legitim gewesen, sich in diesem Artikel auf Zahlenmaterial der Stadtbehörden zu verlassen, da keine schweren Vorwürfe an die Adresse der Stiftung erhoben worden seien - «wenn man bei der Feststellung, dass die Beschwerdeführer günstige erschwingliche Wohnungen bauen, überhaupt von einem Vorwurf sprechen kann», wie der Presserat nachschiebt. Es sei bei dem Beitrag nicht um das Verhalten einzelner Bauherren und Investoren gegangen, sondern «allein um die Frage, welche Akzente die Stadt Winterthur bei ihrer Siedlungs- und Wohnbaupolitik setzen solle, um - zumindest aus Sicht der zitierten Behördenexponenten - `problematische` Entwicklungen zu vermeiden». Der Presserat hat die Beschwerde deshalb vollumfänglich abgewiesen. - Die Stellungnahme m Wortlaut: http://www.presserat.ch/22170.htm
Dienstag
28.02.2006