Der Presserat hat eine Beschwerde gegen den «Tages-Anzeiger» abgewiesen. Das Ehepaar Spuhler-Hoffmann hatte sich über einen «Tagi»-Artikel beschwert, welcher unter dem Titel «Spuhlers exklusive Unterstützung» der Frage nachging, wie Parteien und Politiker im Wahlkampf finanziert werden. Das Ehepaar wurde darin als Beispiel aufgeführt: Daniela Spuhler-Hoffmann, Gattin des Unternehmers und SVP-Politikers Peter Spuhler und selbst Mitglied der SVP, unterstütze mit dem Freisinnigen Andres Türler die politische Konkurrenz.
Der Journalist ging der Frage nach, ob die Unterstützung darauf zurückzuführen sei, dass Stadtrat Türler die Verkehrsbetriebe Zürich unterstehen, bei der Peters Spuhlers Firma Stadler Rail sich um einen neuen Tramauftrag bewirbt.
Für den Presserat ist es zulässig, diese Fragen zu stellen. Er sieht darin keine Verletzung der berufsethischen Regeln und insbesondere keine Rufschädigung. Frau Spuhler erhielt die Möglichkeit, sich zu äussern, was sie denn auch souverän tat. Die Fragen waren eingebettet in den grösseren politischen Zusammenhang der Parteienfinanzierung, mit abwägenden Aussagen aus verschiedenen Lagern. Einzig die Aufmachung mit dem grossen Foto des Ehepaars hält der Presserat in diesem Zusammenhang für fragwürdig, doch liegen solche Gewichtungen im Ermessen der Redaktion.
Mittwoch
13.10.2010