Content:

Mittwoch
06.05.2015

Medien / Publizistik

Der «Tages-Anzeiger» veröffentlichte am 16. Juni 2014 online ein Datenjournalismusprojekt unter den Titel «Fankarte». Dadurch kann man einzelne Gemeindeplattformen anklicken und dort die Daten über die Anzahl verkaufter Fankarten pro Fussballclub einsehen. Eine Beschwerde gegen diese Veröffentlichung reichte ein Fan ein; der Schweizer Presserat will nicht auf die Klage eintreten, weil diese unbegründet sei.

Die Zeitung publiziere keine Namen der Käufer und Käuferinnen. «Deshalb kommt es zu keiner Identifizierung gemäss Ziffer 7 der `Erklärung`», schreibt der Presserat der Beschwerdeführerin.

Der Fan begründete die Beschwerde damit, dass in der Gemeinde Münsingen nur eine einzige Person eine Fankarte für den Fussballclub Zürich FCZ gekauft habe - nämlich dieser Fan selbst. Da der Fan der einzige Besitzer einer Saisonkarte im Umkreis von 20 Kilometer sei, könne nicht ausgeschlossen werden, dass er auf den Reisen zu den Matchs identifiziert werde.

Der Fan verweist auf Attacken von Fans gegen gegnerische Mannschaften und befürchtet auch Übergriffe auf sich selbst. Der «Tages-Anzeiger» hatte sich geweigert, den Eintrag zu löschen.