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Dienstag
09.11.2004

Der Schweizer Presserat hat in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme die «Gossauer Zeitung» getadelt, weil sie vor den Wahlen im Kanton St. Gallen eine Wahlbeilage nicht korrekt bezeichnet hatte. Die Grüne Partei hatte beanstandet, dass ihre insgesamt 60 Kandidatinnen und Kandidaten in der Beilage nicht vorgestellt worden waren, weil sich die Partei geweigert hatte, insgesamt 1800 Franken für alle Kandidierenden (30 Franken je Person) an die Kosten der Beilage zu bezahlen.

Da diese Beilage wie redaktioneller Teil ausgesehen habe, hätte den Leserinnen und Lesern der Zeitung erklärt werden müssen, dass es bezahlte Seiten gewesen seien, bemängelt der Presserat. Die entsprechende Richtlinie zu den «Erklärungen der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» sei deshalb «eindeutig verletzt» worden, weshalb der Presserat die Beschwerde teilweise guthiess. Als unbegründet abgewiesen wurde hingegen ein zweiter Vorwurf der Beschwerde, wonach die Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen Partei im redaktionellen Teil benachteiligt gewesen seien. Dafür würden «keine Anhaltspunkte» vorliegen, beschied der Presserat. - Die Stellungnahme im Wortlaut: http://www.presserat.ch/21240.htm