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Sonntag
05.08.2007

Die im Jahr 2004 aus Gründen der Verbrechensbekämpfung eingeführte obligatorische Registrierung von Prepaid-Mobiltelefonen hat sich als weitgehend wirkungslos entpuppt. Allein die Zürcher Stadtpolizei habe bis Ende 2006 zumeist im Zusammenhang mit Drogendelikten etwa 17 000 Falschregistrierungen festgestellt, schreibt die «NZZ am Sonntag». Gesamtschweizerische Zahlen gebe es nicht. Es ist offenbar sehr einfach, sich mit falschen Firmenadressen oder als Privatpersonen registrieren zu lassen, die davon gar nichts wissen. «Wir stossen bei unseren Ermittlungen sehr oft auf Fälle, bei denen der Benutzer eines Handys und die registrierte Person nicht übereinstimmen», zitiert die NZZaS Susann Birrer, Kommunikationschefin der Stadtpolizei Zürich.

Auch wenn fehlerhafte Registrierungen von Prepaid-Handys später entdeckt werden, dauert dies einige Monate, während denen das Gerät munter für krumme Touren benützt werden kann. Die Registrierungspflicht war eingeführt worden, um vor allem den internationalen Terrorismus zu behindern, da sich gezeigt hatte, dass Terroristen der Kaida verschiedentlich Schweizer Prepaid-Handys benutzt hatten. Jetzt will die Stadtpolizei Zürich mit dem zuständigen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) und den Telekommunikationsanbietern versuchen, eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Konkrete Vorschläge liegen aber noch nicht vor. Auch Pläne für Gesetzesverschärfungen gibt es laut NZZaS keine. - Siehe auch: Swisscom sperrt 2300 M-Budget-Handys