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Mittwoch
12.05.2004

Der deutsche Bezahlfernsehsender Premiere will die weiter rasant wachsende Zahl der DSL-Anschlüsse bei den Internet-Usern für seine Programme nutzen und diese via Web vertreiben. Wie die Wirtschaftszeitung «Financial Times Deutschland» («FTD») am Mittwoch berichtete, plant Premiere-Chef Georg Kofler bereits auf 2005 die Einrichtung einer solchen Plattform: «Wir sind in den nächsten sechs bis zwölf Monaten im Experimentierstadium», wird Kofler in der «FTD» zitiert.

Die Ankündigung Koflers bedeute, dass sich Netzanbieter wie die Telekom-Tochter T-Online auf harte Konkurrenz einstellen müssen - ebenso Inhalteanbieter wie etwa die Filmstudios. Denn auch diese hofften auf den lukrativen Markt. T-Online versuche sich bereits mit seiner Plattform T-Vision in dem Markt und biete Spielfilme im Einzelabruf (Video on Demand) an. Auch die Filmproduzenten strebten danach, diesen Markt selbst zu besetzen, um eine bessere Kontrolle über ihre Rechte zu haben. Schon jetzt versuche Premiere in Rechteverhandlungen, sich stets auch die Rechte für die Internetübertragung zu sichern. Wenn Koflers neue Plattform tatsächlich im kommenden Jahr starte, falle die Einführung in die Zeit des angestrebten Börsengangs von Premiere. «Ich mache aber keine Innovationen wegen eines Börsengangs», sagte Kofler der «FTD».