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Dienstag
14.02.2006

Der kostenpflichtige deutsche TV-Sender Premiere hat erstmals in seiner Geschichte einen Gewinn erzielt. Nach Steuern erzielte der Konzern im vergangenen Jahr ein Ergebnis von 48,7 Mio. Euro nach einem Verlust von 80,6 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Aktienkurs von Premiere hatte sich nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte mehr als halbiert. Experten rechnen mit zahlreichen Kündigungen im Sommer. Im vergangenen Jahr konnte der Pay-TV-Sender aber seinen Aufwärtstrend noch fortsetzen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um gut 73,5% auf 137,5 Mio. Euro. Der Gesamtumsatz legte um 9,1% auf knapp 1,1 Mrd. Euro zu.

Premiere-Chef Georg Kofler zeigte sich zufrieden. «Mit einer Wachstumsrate von 9,1% liegen wir weiterhin klar über dem Durchschnitt der deutschen Medienindustrie», sagte er bei der Präsentation der Zahlen. Die Zahl der Abonnenten sei im vergangenen Jahr um 319 282 auf 3,57 Millionen gestiegen. «Insgesamt ist Premiere für den künftigen Wettbewerb im Fernsehmarkt solide und flexibel positioniert.» Eines der offenen Probleme konnte Premiere jetzt beseitigen. Der Konzern hatte sich neben den Pay-TV-Rechten erstmals auch die Rechte an der Champions League für das frei empfangbare Fernsehen gesichert. Zunächst wollte Premiere für die Übertragung der 13 Spiele einen neuen Sender aufbauen oder kaufen. Nun werden die Partien im deutschen Sport-Fernsehen (DSF) präsentiert. Die Einigung sei perfekt, teilte der DSF-Besitzer EM.TV am Dienstag mit.